Regional verwurzelt, national gefordert, global bedeutend
Ihr Arbeitsweg ist kurz, ihr Einsatzwille umso grösser: Tamara Schöpfer stammt aus Escholzmatt, hat bei B. Braun die Lehre als Polymechanikerin absolviert und in ihrer noch jungen Berufslaufbahn schon viel erreicht. Als vorläufiges Highlight darf die erfolgreiche Teilnahme bei den SwissSkills 2020 gelten.
Floristin oder Automechanikerin – das sind nur zwei von mehreren Berufen, die für Tamara Schöpfer als Jugendliche in Frage gekommen waren. Es sollte auf jeden Fall etwas Handwerkliches sein. Tamara ist in einer echten «Schrauberfamilie» aufgewachsen und hat den Wunsch, etwas mit ihren Händen zu tun, sozusagen in die Wiege gelegt bekommen. Dass sie bei B. Braun eine Ausbildung zur Polymechanikerin absolvierte, kommt also nicht von ungefähr. Auch die familiäre Atmosphäre im Unternehmen hatte grossen Anteil an ihrer Wahl – und zumindest ein bisschen die unmittelbare Nähe zu ihrem Zuhause.
Wer jetzt denkt, Tamara entschied sich damals einfach für die wortwörtlich naheliegendste Option, täuscht sich gewaltig. Dass der Produktionsstandort von B. Braun in ihrer Heimat liegt, ist nur ein schöner Zufall, der nach der Lehre gleich mit einer Festanstellung seine Fortsetzung fand. Mittlerweile arbeitet Tamara im siebten Jahr als Polymechanikerin bei B. Braun, etwas mehr als zwei Jahre ist sie nun ausgelernt. Sonst hauptsächlich für die Produktion von Kunstoffteilen wie Dreiweghähne, Spritzen und Infusionssysteme bekannt, stellt die B. Braun nämlich auch die Spritzgusswerkzeuge für diese Kunstoffteile im hauseigenen Werkzeugbau her. Hier kommt Tamara ins Spiel: als Polymechanikerin fertigt sie auf modernen CNC-Bearbeitungsmaschinen anhand von CAD Modellen («Computer-Aided Design») Werkstücke für die Spritzgusswerkzeuge sowie Ersatzteile für Montage- und Verpackungsanlagen. «Solche Spritzgusswerkzeuge benötigen wir für ganz verschiedene Zwecke – einerseits werden damit die gängigen B. Braun-Infusionssysteme und Dreiweghähne produziert, wie sie täglich in der Medizin im Einsatz stehen. Gleichzeitig stellen wir aber auch immer wieder Werkzeuge für neue Prototypen her, um die Forschung und Entwicklung neuer Produkte voranzubringen.», erklärt Tamara. Für sie ist diese bedeutende Aufgabe in der Herstellungskette medizinischer Teile, zusammen mit dem Standort in Escholzmatt eine perfekte Mischung: Sie ist nahe an ihrer Familie und ihrem Zuhause, kann aber trotzdem viel zur Gesellschaft und der Welt im Allgemeinen beitragen und täglich an ihren Aufgaben wachsen.
„B. Braun ist für mich die perfekte Mischung aus familiärer Atmosphäre und globaler Bedeutung.“
Am meisten wächst man bekanntlich an Herausforderungen. Tamara stellte sich 2020 einer besonders grossen: Sie bewarb sich mit der hundertprozentigen Unterstützung ihres Arbeitgebers um eine Teilnahme an den nationalen Berufsmeisterschaften SwissSkills. In der ersten Stufe musste sie sich mit den Resultaten von 20 Stunden praktischer Arbeit gegen gut 90 andere Bewerber/innen durchsetzen, um in die nächste Runde mit noch 24 Teilnehmenden zu gelangen. Es folgte eine achtstündige Theorieprüfung im Stile einer Lehrabschlussprüfung. Auch diese Hürde meisterte Tamara souverän und sie qualifizierte sich für das Finale der besten acht.
In diesem Finale, das aufgrund der speziellen Situation nicht wie üblich im Rahmen der Berufsmesse, sondern in einem geschlossenen Kurszentrum in Münchenbuchsee stattfand, wurde Tamara bis aufs Äusserste gefordert. Von Montag bis Samstag konstruierte, programmierte und fräste sie täglich in Akkord. Es sei eine extreme Anstrengung gewesen, rückblickend bezeichnet sie die Teilnahme an den SwissSkills aber genau deshalb als beste persönliche Erfahrung ihres Lebens, an der sie enorm gewachsen sei. Am Ende der Meisterschaft belegte sie mit ihrer Arbeit den guten 7. Platz.
„Die SwissSkills waren wirklich eine grosse mentale Challenge. Aber dank der Unterstützung von B. Braun konnte ich sie meistern.“
Aktuell befindet sich Tamara in der Schulung zur Praxisbildnerin. Damit erhält sie die Möglichkeit, Gelerntes und Erlebtes direkt an die neuen Lernenden weiterzugeben. Langweilig wird es ihr dabei sicher nicht, denn bei B. Braun beginnen schweizweit jedes Jahr 40 Lernende ihre Ausbildung. Tamara selbst hat während ihrer Lehrzeit von der grossen Unterstützung im geschützten Lehrbereich und der positiven Fehlerkultur bei B. Braun profitiert und kann sich keinen besseren Start ins Berufsleben vorstellen. Vielleicht tritt eine der Nachwuchskräfte, die sie betreut, später in ihre Fussstapfen und nimmt ebenfalls bei den SwissSkills teil. An der Unterstützung von B. Braun wird es sicher nicht mangeln.